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Unwissenheit schützt nicht

11.04.2016

Unwissenheit schützt nicht

Die Entwicklungen sind rasant und nicht vorhersehbar.

Wo heute noch die Boote ankommen, kann morgen bereits das Militär diese Landung verhindern. Wo jetzt immer noch Tausende auf ihre Weiterreise durch die EU hoffen, steht vielleicht schon die nächste Abschiebung bevor. Wie lange erdulden die in Griechenland gestrandeten Flüchtlinge noch ihre menschenunwürdige Lage? Mit welchen Mitteln versucht die EU in Realität zu verhindern, daß weiterhin Schutzsuchende nach Europa kommen? Und was passiert eigentlich wirklich in der Türkei?

Erneut begebe ich mich auf eine Reise an die Außengrenzen Europas. Wie schon bei meinem Melilla-Blog werde ich berichten, was ich dort sehe, erfahre und erlebe. Gerne würde ich hier heute einen Ausblick geben, was ich vorhabe. Dies ist nicht möglich. Nichts ist im Moment planbar.

Die aktuelle Politik macht mich hilflos. Ich denke, daß ist ein Gefühl, daß viele von Euch kennen. Ich habe mich entschlossen, diesem Gefühl der erzwungenen Passivität entgegenzutreten. Dazu muß ich soviel wie möglich mit eigenen Augen sehen. Ich werde mit Betroffenen sprechen. Ich werde versuchen, zumindest akut vor Ort zu helfen. Darüber werde ich hier berichten. Und daraus werden neue Kunstprojekte entstehen. Das ist meine Strategie, mit meiner Hilflosigkeit umzugehen.

Ich will es wissen. Denn die Augen vor der Realität zu verschließen hilft nicht – davon geht das Unerträgliche nicht weg.