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Ein nie geschriebener Leserbrief

16.10.2014

Ein nie geschriebener Leserbrief
Dieses Foto diente heute in unzähligen Artikel als Illustration

Liebe Medien,

Ich wende mich heute an Euch alle, die Ihr eine Pressemitteilung der Guardia Civil unkommentiert übernommen habt. 

Darin ist von „außergewöhnlicher Gewalt“ der Flüchtlinge die Rede und von fünf verletzten spanischen Polizisten. Viele von Euch zeigen als Bild zu dem Artikel ein Foto, auf dem verzweifelte Menschen auf dem Zaun sitzen. Hättet Ihr dieses Bild genauer betrachtet, wäre Euch vielleicht aufgefallen, dass ein Mann in Uniform das Seil durchschneidet, an dem ein anderer Mann in ca. 5 m Höhe am Zaun hängt. Ist das eine neue Strategie der Flüchtlinge? Sie quälen die armen dunkelhäutigen Beamten der Guardia Civil?

Ihr kennt doch das Video, das zeigt, wie raffiniert diese gewalttätigen Migranten inzwischen vorgehen? Sie ziehen sich Uniformen der Guardia Civil an und prügeln auf die wehrlos am Boden liegenden Polizisten ein. Wahrscheinlich ist einer dabei gestorben, bestätigt ist das noch nicht. 

Ich möchte mich jedenfalls ganz herzlich für eure unabhängige Berichterstattung bedanken, in der ihr auch immer wieder explizit auf die Flüchtlingsflut hinweist, die vor den Toren Europas nur darauf wartet, hineinzustürmen. Dann verstehe ich auch viel besser, warum ein striktes Vorgehen an den Grenzen absolut notwendig ist. Es wäre fatal, wenn wir diesen linken Querulanten erlauben würden zu sagen, dass die europäische Flüchtlingspolitik für viele Menschen tödlich ist. Wo kämen wir denn hin, wenn wir Menschenrechtsaktivisten zitieren oder auf die permanenten Rechtsbrüche der Guardia Civil hinweisen würden, die gerade in Melilla vor Gericht verhandelt werden?

Bitte lasst Euch von niemandem einreden, dass es Eure Aufgabe ist, offizielle Pressemitteilungen in Frage zu stellen.

Ich habe vollstes Verständnis für Euer Vorgehen und werde Euch auch weiterhin jedes Wort glauben.

Vielen Dank & macht weiter so!